Radio Korneuburg lud im Mai 2020 die Jugendlichen unserer Stadt zu einem Poesiewettbewerb unter dem Motto „ON-OFF Leben“ ein. Einige Schülerinnen und Schüler der BHAK Korneuburg folgten dem Aufruf und reichten ihre lyrischen Werke ein. Über den Sieg entschieden die Hörerinnen und Hörer von Radio Korneuburg.
Wir freuen uns sehr, dass die Erstplatzierte und der Zweitplatzierte Mitglieder unserer Schulgemeinschaft sind. Lilly Franziska Freiheim aus der 2CK konnte das Publikum am meisten überzeugen und ihr wurde der erste Platz zugesprochen. Auch Tim Hartmann aus der 3BK konnte viele Fanstimmen sammeln und ergatterte so den zweiten Platz. Bei der Siegerehrung am Freitag, dem 21. Mai, wurde den beiden ein kleiner Preis überreicht. Eine Führung durch den Sender und ein Interview gehörten ebenso zum Gewinn!
Im Übrigen – auch der dritte Platz ging an unsere Schule: Felix Beck (3BK) reihte sich nur wenige Stimmen hinter Tim ein.
Wir gratulieren!
Hier der Link zum Nachhören der Interviews!
(Foto: NÖN; Wir danken für die freundliche Genehmigung.)
ON-OFF
Fünf Minuten vor Unterrichtsbeginn klingelt mich mein Wecker aus dem Schlaf
Meine Familie wünscht mir einen guten Morgen, doch in der Früh fehlt mir der Redebedarf
Ich gehe von meinem Bett zu meinem Schreibtisch und klappe meinen Laptop auf
Ich öffne Teams und beginne meinen alltäglichen Tagesablauf
Für Zähneputzen und fertig machen findet sich in der Pause Zeit
Dann bin ich auch schon für die nächste Stunde bereit
Die erste Mahlzeit des Tages ist das Mittagessen
Neue Nachrichten bekomme ich währenddessen
Mein Zimmer verlasse ich also nur zum Essen und fertig machen
Dies sind die harte Tatsachen
Auch am Nachmittag fehlt mir die Zeit, dieses zu verlassen
Denn ich muss einige Hausübungen verfassen
Der Schichtbetrieb ist aber schlimmer
Dabei leidet auch mein Schlafrhythmus immer
Zwei Tage in der Woche stehe ich früher auf
Damit ich meinem Bus hinterherlauf
In der Schule sitze ich wieder vor meinem Gerät
Sehr gering bei diesem Stress ist unsere Lernkapazität
Jedes Buch für den Unterrichtstag mitzunehmen, ist zu schwer
Motiviert um diese Uhrzeit zu sein, ist selbstverständlich, die Frage ist - nur wer?
Für mich als Schülerin gibt es also zwei Möglichkeiten der Unterrichtsform
Entweder bin ich im Schichtbetrieb und mein Stresslevel steigt enorm
Oder ich bin 24/7 im Distance-Learning vor meinem Gerät
Und reduziere dabei meine körperliche Aktivität
Meine mentale Gesundheit leidet sehr
Und die Aufgaben und die Tests werden immer mehr
Man nimmt auf uns Kinder und Jugendliche keine Rücksicht
Besonders, wenn man von den neuen Lockerungen der Corona-Maßnahmen spricht
Weiters sind alle außerschulischen Aktivitäten gestrichen
Und das sind keine guten Aussichten
Denn ich darf seit über fünf Monaten nicht ins Training gehen
Und meine Freundinnen und Freunde darf ich auch nicht persönlich sehen
Die Lösung für uns Schülerinnen und Schüler ist einfach
Doch unsere Meinung zu diesem Thema zählt nicht und ist schwach
Nur die Betroffenen scheinen diese zu kennen
Doch diese dürfen wir nicht nennen
Und dies ist ein Appell an unsere Bundesregierung
Denn alles, was wir bekommen, ist nicht mehr als eine Teams-Markierung
Bitte machen Sie sich mehr Gedanken über uns und unsere Situation
Denn wir sitzen nur vor unserm Laptop am Telefon
So sieht mein Leben in über einem Jahr On-Off Schule aus
Entweder werden wir von der Schule aus angerufen oder von zu Haus
Und so zu lernen, ist kompliziert
Denn es wird immer nur telefoniert
Lilly Franziska Freiheim, 2CK
Corona, was ist das eigentlich für ein komisches Wort
Man hört es unfreiwillig an jedem Ort
Am liebsten würde ich dem Virus einfach sagen: „Geh fort, sofort“
Doch Corona bleibt und bleibtAm liebsten würde ich alle meine Freunde wieder treffen und sehen
Statt wie im Lockdown dauernd fernzusehen
Doch Corona bleibt und bleibtDa hilft es dann auch nichts mehr, wenn man schreibt oder skypt
Doch es gibt noch mehr zu ertragen
Die ständige Ungewissheit, ob die Schule offen bleibt
Und welche Vorgaben wir mal wieder haben
Doch Corona bleibt und bleibtAm liebsten würde ich dem Virus einfach sagen: „Geh fort, sofort“
Und ich hoffe, das Virus hört auf mein Wort
Doch dies kann nur geschehen, wenn wir alle zusammenstehen
Und gemeinsam, diese schwere Zeit durchgehen
Uns gegenseitig schützen, aber auch in diesen schweren Zeiten stützen
Denn dann ist Corona bald kein gefährliches Virus mehr, bei uns vor Ort
Sondern einfach nur, ein komisches WortTim Hartmann, 3BK
Corona-Ferien - was für ein Spaß
Man böldelte, trank und aß
Mit den besten Freunden an der Tafel
Anstatt ihm zuzuhören, dem Lehrer mit seinem Geschwafel
Das hatten wir uns zumindest so gedacht
Doch dieser Traum wurde schnell zunichte gemacht
Der Bundesbasti kam mit Maßnahmen an
Uns allen wurde angst und bang
Eine Maske und der Abstand von einem Baby-Elefant
Die Hoffnung auf Ferien schwand und schwand und schwand
Doch auch dieser Elefant wuchs heran
Erst 1, dann plötzlich 2 Meter
Die Hoffnung war schon so schwach, sie hing schon am Katheter
Nach nur ein paar Tagen dachte bereits daran:
Ohne Maske darf ich nicht aus der Wohnung!
Sonst kommt die Polizei wieder mit einer Drohung
Doch jede Trockenzeit ist irgendwann vorbei
Trotz der ganzen Hetzerei
Man konnte wieder aus dem Haus
Mit Freunden das Leben genießen in Saus und Braus
Doch schon bald kam wieder der Bundesbasti an
Wir brauchen wieder Maßnahmen, sonst wird das unser Untergang
Wieder einmal war alles zu
Schade Jungs, dann leider doch kein Barbecue
Felix Beck, 3BK